Rund zwei Drittel aller Kinder tragen einen Fahrradhelm, wenn sie mit dem Rad unterwegs sind. Das zeigen Zahlen der Bundesanstalt für Straßenwesen. Der Helm soll vor Kopfverletzungen schützen –dementsprechend erwarten Eltern eine robuste Verarbeitung. Doch auch bequem sitzen sollte der Kinderhelm. Stiftung Warentest hat sich acht Helme für Kleinkinder und elf Fahrradhelme für größere Kinder genauer angesehen. Das Ergebnis: Knapp die Hälfte aller Radhelme schneidet im Test gut ab. Welche Modelle besonders sicher sind, lesen Sie hier.
4 von 8 Fahrradhelmen für Kleinkinder sind „gut“
Nutcase Little Nutty ist komfortabel und sicher
Bei den Radhelmen für Kleinkinder schneidet der Nutcase Little Nutty (Note „Gut“, ab 50 Euro, hier erhältlich) am besten ab. Der Testsieger ist robust und schützt gut vor Kopfverletzungen. Außerdem lässt sich dieser Kinderhelm einfach aufsetzen, anpassen und absetzen. Manko: Die Belüftung ist nur mittelmäßig. Darüber hinaus bietet der Helm kein Licht.
Die Ergebnisse des Nutcase Little Nutty im Überblick:
+ Unfallschutz
+ Handhabung und Komfort
+ Hitzebeständigkeit
+ Schadstoffe
Merkmale:
✓ Hartschalenhelm
✓ Verschluss mit Magnetsicherung
✓ Gewicht: 400 g
✓ Kopfumfang: 48-53 cm
✓ 3 Reflexstreifen
✓ Schirm
Der günstige ABUS Anuky ist gut sichtbar im Dunkeln
Platz 2 geht an den vergleichsweise günstigen ABUS Anuky (Note „Gut“, ab 35 Euro, hier erhältlich). Dieser Fahrradhelm für Kleinkinder ist angenehm leicht und schützt ebenfalls gut vor Kopfverletzungen. Darüber hinaus lässt sich der ABUS Anuky einfach aufsetzen, anpassen und absetzen. Durch das integrierte Licht sind Helm und Fahrer im Dunkeln gut zu erkennen. Die Belüftung ist wie beim Testsieger jedoch nur mäßig.
Die Ergebnisse des ABUS Anuky im Überblick:
+ Unfallschutz
+ Handhabung und Komfort
+ Schadstoffe
– Hitzebeständigkeit
Merkmale:
✓ Mikroschale
✓ Steckschließ-Verschluss
✓ Gewicht: 225 g
✓ Kopfumfang: 47-52 cm
✓ 3 Reflexstreifen, Licht
✓ schirmartige Form und Insektenschutz
Tipp der Redaktion
Was muss ein guter Fahrradhelm bieten? Wie erkenne ich geeignete Helme und was sollte ich beim Kauf beachten? Die Antworten lesen Sie in diesem Ratgeber.
Alpina Ximo Flash bietet guten Unfallschutz, hat aber kleine Schwächen
Der günstige Alpina Ximo Flash (Note „Gut“, ab 30 Euro, hier erhältlich) liegt gleichauf mit dem Kinderhelm von ABUS: Unfallsicherheit, Handhabung und Komfort sind gut. Die Riemen das Schloss und das Kopfband sind allerdings etwas weniger belastbar.
Die Ergebnisse des Alpina Ximo Flash in der Übersicht:
+ Unfallschutz
+ Handhabung und Komfort
+ Hitzebeständigkeit
+ Schadstoffe
Merkmale:
✓ Mikroschale
✓ Ratschverschluss
✓ Gewicht: 250 g
✓ Kopfumfang: 49-54 cm
✓ 2 Reflexsstreifen, Licht
✓ Insektenschutz
Casco Nori ist sicher, aber nicht ganz so komfortabel
Der Reit- und Fahrradhelm Casco Nori (Note „Gut“, ab 70 Euro, hier erhältlich) zeigt sich ebenfalls sehr robust und sicher, sitzt aber nicht ganz so bequem wie die drei besserplatzierten Radhelme für Kleinkinder im Test: Der Kopfring bspw. lässt sich nur mit Mühe verstellen, die seitlichen Gurtbänder gar nicht. Zudem hat der Helm keine Lüftungsschlitze, sodass es radelnden Kindern schnell zu warm wird.
Die Ergebnisse des Casco Nori im Überblick:
+ Unfallschutz
+ Hitzebeständigkeit
+ Schadstoffe
– Handhabung und Komfort
Merkmale:
✓ Mikroschale
✓ Steckschließe
✓ Gewicht: 380 g
✓ Kopfumfang: 50-52 cm
✓ 3 Reflexstreifen
✓ Schirm
So haben sich die übrigen 4 Helme geschlagen
Von den übrigen vier Testkandidaten erreicht einer die Note „Befriedigend“: Der KED Meggy (ab 25 Euro, hier erhältlich) bietet zwar einen guten Unfallschutz und trägt sich angenehm, ist aber nicht hitzebeständig. Das heißt, der Helm verformt sich bei 75 °C und sollte daher im Sommer nicht in der Sonne liegen. An drei Fahrradhelme für Kleinkinder vergibt Stiftung Warentest die Note „Mangelhaft“:
- Giro Scamp Mix (etwa 60 Euro)
- Melon Urban Activity (etwa 75 Euro)
- O’Neal Dirt Lid Kids (etwa 40 Euro)
Was den Unfallschutz anbelangt, überzeugt keiner der drei Kinderhelme im Test. Die Kinderhelme von O’Neal und Melon sitzen auf kleinen Köpfen zu locker. Die Modelle von Melon und Giro enthalten außerdem den Schadstoff Naphtalin im Gurt bzw. in den Polstern.
5 Fahrradhelme für Kinder ab 10 Jahren überzeugen im Test
Cratoni Akino fährt den Testsieg ein
Bei den Fahrradhelmen für Kinder ab etwa zehn Jahren hat der Cratoni Akino (Note „Gut“, ab 25 Euro, hier erhältlich) die Nase vorn. Der Testsieger überzeugt mit guter Stoßdämpfung und Tragekomfort. Durch das integrierte Licht ist der Radhelm im Dunkeln gut zu erkennen. In puncto Hitzebeständigkeit und Belüftung liegt der Testsieger im Mittelfeld.
Die Ergebnisse des Cratoni Akino im Überblick:
+ Unfallschutz
+ Handhabung und Komfort
+ Schadstoffe
– Hitzebeständigkeit
Merkmale:
✓ Mikroschale
✓ Ratschenverschluss
✓ Gewicht: 220 g
✓ Kopfumfang: 53-58 cm
✓ 2 Reflexstreifen, Licht
✓ schirmartige Form, Insektenschutz
Bell Sidetrack Child sitzt bequem und ist hitzebeständig
Der Kinderfahrradhelm von Bell Sidetrack Child (Note „Gut“, ab 35 Euro, hier erhältlich) ist zwar nicht ganz so robust wie der Testsieger, erweist sich aber als komfortabel und sehr hitzebeständig. Ein Licht für bessere Sichtbarkeit im Dunkeln bietet dieser Kinderfahrradhelm leider nicht.
Die Ergebnisse des Bell Sidetrack Child im Überblick:
+ Handhabung und Komfort
+ Hitzebeständigkeit
+ Schadstoffe
– Unfallschutz
Merkmale:
✓ Mikroschale
✓ Ratschverschluss
✓ Gewicht: 295 g
✓ Kopfumfang: 48-54 cm
✓ keine Reflektoren
✓ Schirm, Insektenschutz
Tipp der Redaktion
Sie suchen einen guten Radhelm für Erwachsene? In Ausgabe 8/2015 hat Stiftung Warentest 18 Fahrradhelme für Erwachsene getestet, nach strengeren Kriterien als in den vorangegangenen Tests. Nur drei Helme schnitten im Test mit der Note „Gut“ ab – welche, erfahren Sie hier.
Platz 3 geht an den Limar 242
Als stoßfest und abstreifsicher fällt der Drittplatzierte im Vergleich der Kinderhelme auf, der Limar 242 (Note „Gut“, ab 30 Euro, hier erhältlich). Die Gebrauchsanleitung und die Kennzeichnung überzeugen die Tester nicht, das führt zur Abwertung in der Kategorie „Handhabung“. Dafür bietet der Helm ein Licht und ist hitzebeständig.
Die Ergebnisse des Limar 242 im Überblick:
+ Unfallschutz
+ Hitzebeständigkeit
+ Schadstoffe
– Handhabung und Komfort
Merkmale:
✓ Mikroschale
✓ Steckschließe
✓ Gewicht: 205 g
✓ Kopfumfang: 51-56 cm
✓ 3 Reflexstreifen, Licht
✓ schirmartige Form, Insektenschutz
Alpina und Uvex sind auch „gut“
Gleichauf im Vergleich der Kinderfahrradhelme für Kinder ab zehn Jahre liegen die Modelle Alpina Carapax Jr. Flash (Note „Gut“, ab 45 Euro, hier erhältlich) und Uvex Air Wing (Note „Gut“, etwa 50 Euro, hier erhältlich). Die beiden Fahrradhelme sitzen bequem, sind hitzebeständig und enthalten keine Schadstoffe. Dafür sind sie nicht so abstreifsicher und stoßfest wie die besser platzierten Modelle.
So schneiden die übrigen 6 Helme ab
Vier Kinderhelme im Vergleich schneiden mit dem Urteil „Befriedigend“ ab:
- KED Kailu (etwa 45 Euro)
- MET Genio (etwa 45 Euro)
- Uvex Kid 3 (etwa 40 Euro)
- Prophete Kinder-Schutzhelm 0753 (etwa 20 Euro)
Für den Fischer FZ-018 (etwa 20 Euro) gibt es die Note „Ausreichend“ und für den ABUS Scraper Kid (etwa 35 Euro) das Urteil „Mangelhaft“. Alle Kinderhelme außer das Modell von Prophete sind im Dunkeln schlecht zu sehen. Die Gurte des ABUS-Helms enthalten außerdem das potenziell krebserregende Naphtalin. Der Fischer-Helm verformt sich bei Hitze. Ausführliche Informationen zum aktuellen Fahrradhelm-Test der Stiftung Warentest lesen Sie in Heft 6/2016.
Daran erkennen Sie einen guten Kinderfahrradhelm
Möchten Sie einen sicheren Radhelm für Kinder kaufen, berücksichtigen Sie folgende Tipps:
- Das Kind sollte den Helm im Fachhandel anprobieren. Er sollte gut sitzen, nicht wackeln und nicht drücken.
- Achten Sie auf eine gute Belüftung mit zahlreichen Luftein- und Auslässen.
- Gerade Kinderhelme sollten mit Reflektoren ausgestattet sein, damit andere Verkehrsteilnehmer sie im Dunkeln sehen.
- Geprüfte Sicherheit bieten Helme mit dem Kennzeichen DIN EN 1078 (CE).
Fazit: Im Vergleich der Stiftung Warentest (Heft 6/2016) können nicht nur die teuren Kinderfahrradhelme überzeugen. Mittelpreisige Modelle erzielen die besten Ergebnisse, während einige Markenprodukte durchfallen.